Ratgeber Hundehaltung
Kosten, die dem Käufer bei Anschaffung und Haltung eines Hundes entstehen
Überblick der Unterhaltskosten eines Hundes.
Viele haben den Wunsch sich einen eigenen Hund anzuschaffen und stehen – gerade jetzt vor Weihnachten – vor der finalen Entscheidung, ob sie sich das auch leisten können. Gerade in Familien mit Kindern ist ein Tier ein gern gesehener Familienzuwachs der Freude machen soll. Dabei sollte man jedoch schon vorher genau wissen worauf man sich einlässt und was so ein Tier kostet. Ein Hund hat seine Bedürfnisse und kostet Geld, jeden Tag, jeden Monat, jedes Jahr.
Nicht zu vergessen: Ein Hund wird im Durchschnitt bis zu 13 Jahre alt. Selbstverständlich sind die Kosten in diesen Jahren nicht pauschal auszumachen und abhängig von Rasse, Größe, Gewicht und Gesundheit und Wohnort.
Welche Kosten kommen nun aber auf einen „neuen“ Hundehalter zu?
Ganz zu Anfang stehen natürlich die Anschaffungskosten. Je nachdem, woher man den Hund holt, entstehen schon hier ganz unterschiedliche Kosten. Möchte man einen ganz jungen Welpen vom Züchter holen, können die Preise, je nach Rasse, leicht von 400 bis 3000€ gehen.
Holt man sich den Hund aus dem Tierheim oder bei einer Tierschutzorganisation, liegen die Anschaffungskosten bei etwa 200 bis 400 Euro. Natürlich spielen bei den Anschaffungskosten noch andere Faktoren eine Rolle wie z.B.: Ist der Hund kastriert oder nicht, wie alt ist er, hat er aktuelle Impfungen etc. etc..
Leider boomt seit vielen Jahren auch der Handel mit Hundewelpen aus Osteuropa. Die Kosten deutlich weniger als bei „guten Züchtern“, haben aber fast immer gefälschte Papiere und werden quer durch Europa zu uns nach Deutschland transportiert. Die Käufer solcher Tiere sehen sich oft mit hohen Tierarztkosten und nicht selten mit dem frühen Tod des Hundes konfrontiert. Woher das Tier stammt, welche Qualen und welches Leid es erleiden musste, wissen die neuen Besitzer so gut wie nie.
Hat man den Hund nun bei sich, machen sich andere Kosten, die man für einen Hund monatlich / jährlich auf jeden Fall einplanen sollte, bemerkbar:
Erstausstattung | Kosten ca. 150€
Hunde sind im Grunde mit wenig zufrieden. Dennoch gibt es Anschaffungen, an denen kommt ein Hundehalter einfach nicht vorbei:
- Hundehalsband, Hundegeschirr und Hundeleine
- Hundekörbchen
- Hundedecke
- Wassernapf und Futternapf
- Untersetzer für Wassernapf und Futternapf
- Transportbox
- Sicherung für Transportbox im Auto
- Hundemarke, Adressanhänger
- EU-Heimtierpass und Mikrochip
- Hundebürste und Flohkamm
- Zeckenzange
- Hundeshampoo
- Diverses Spielzeug wie Bälle etc.
Futter / Nahrung | Kosten ca. 20€ – 100€
Die Kosten für Futter und Nahrung fallen regelmäßig an und mit der größte Kostenpunkt.
Sie sind abhängig von Futterqualität (Hersteller), Bedürfnisse des Hundes und Größe des Hundes.
Hundeschule / Hundeerziehung | Kosten je nach Leistung
Die gute Erziehung kommt nicht von ungefähr. Hatte man noch nie einen Hund, ist eine Hundeschule die beste Basis, damit auch Herrchen versteht was wichtig ist. Hundeschulen gibt es mittlerweile viele, die Kosten unterscheiden sich ja nach Leistung. So wird z.B. Trainigseinheiten als Gruppenunterricht, aber auch als Einzelunterricht angeboten. Erkundigen Sie sich bei Hundeschulen in der Nähe Ihres Wohnortes.
Tierarztkosten | Kosten 50 – 150€ / Jahr
In der Regel wird der Tierarzt jährlich für z.B. Impfungen besucht. Operationen oder Verletzungen sind keine Seltenheit und sollte man als Kostenfaktor berücksichtigen. Diese können sich schnell in den vierstelligen Bereich schrauben, vor allem dann, wenn der Hund stationär beim Tierarzt aufgenommen wird. Hier kann man sich überlegen eine Hunde-OP-Versicherung mit abzuschließen.
Hundehaftpflichtversicherung | Kosten ab ca. 3€ Monat / 40 € Jahr
Nicht teuer und unverzichtbar für jeden Hundehalter. Jedes Jahr verursachen Hunde rund 100.000 versicherte Haftpflichtschäden. Unversicherte sind in dieser Statistik noch gar nicht berücksichtigt. Die Versicherungen zahlen für die Personen- und Sachschäden jedes Jahr ca. 80 Millionen Euro. (Quelle: GDV)
Die private Haftpflichtversicherung kommt nicht für Schäden auf, die durch den Hund verursacht wurden. Als Hundehalter haftet man also zu 100% mit seinem Privatvermögen. Mit einem Vergleichsrechner lässt sich schnell ermitteln, was die Hundehaftpflicht für verschiedene Rassen und Leistungen kostet.
Hundesteuer | Kosten ca. 65€ – 186€ / Jahr
Die Hundesteuer ist in Deutschland nicht einheitlich und wird von Gemeinde zu Gemeinde in unterschiedlicher Höhe berechnet. Zwischen 186 € in Mainz und 65€ in Ingolstadt (Stand 2014)ist alles möglich. Bitte informieren Sie sich hierzu vor dem Kauf eines Hundes bei Ihrer Gemeinde.
Betreuung | Kosten ab ca. 10€ Std. Hundesitter / ab ca. 10 € Tag für Hundepension
Hier gibt es einige Gründe warum ein Hund betreut werden muss.
- Urlaub: Wer seinen Hund etwa nicht mit in den Urlaub nehmen kann und will, der benötigt Hilfe, denn der Vierbeiner kann schlecht alleine bei Ihnen zu Hause bleiben. Hat man keinen Nachbarn oder Freunde die sich um ihn kümmern, wird man eine Hundepension in Anspruch nehmen müssen.
- Krankheit: Der Hund muss raus, er muss jeden Tag Gassi gehen. Hat man z.B. ein gebrochenes Bein benötigt man einen Hundesitter oder Gassidienst. Außerdem braucht ein Hund Pflege, muss gefüttert, gewaschen oder gebürstet werden.

Hundehanschaffung
Fazit – Die Kosten für einen Hund
Neben den einmaligen Kosten für die Anschaffung und der Grundaustattung fallen für das ganze Hundeleben regelmäßige Kosten für Futter, Tierarzt, Steuern und Versicherung an. Laufende Kosten von 100 – 150 Euro pro Monat kommen so schnell zusammen. Allerdings gewinnt man ein neues, tolles und vor allem treues Familienmitglied hinzu, von den Kosten sollte man sich daher also nicht abschrecken lassen.